Jungen – Erziehungsinstitut

Koordinaten: 55.724083 21.171105

Objektadresse: Jaunystes Strasse 12, Klaipeda, Litauen

Gemeinde: Klaipėda

Ein Heim für waise Jungen zu bauen war eine Idee von W.A. Rhenius (nach der Idee von Herrnhuter). Er war ein gebildeter Mann, der Amerika besuchte, in Surinam lebte. Nach der Rückkehr erhielt er die Stelle des Gutsverwalters in Steinort. 1784 hat er sich Herrnhuter Brüdergemeinde angeschlossen. Nach langem Zureden hat er für seine Idee die Gutsbesitzerin Frau von Goes gewonnen. Am 11. Juni 1795 haben Frau von Goes und W.A Rhenius ein Anstellungsvertrag auf Lebenszeit angeschlossen, gemäß dem der letztere sich verpflichtet hatte ihr jährlich 1500 Taler Miete und 100 Taler Extra zu zahlen. Frau Goes hielt ihn für einen ehrenhaften und ehrlichen Menschen. So sollte W.A.Rhenius zum wahren Gründer der Institution gehalten werden. 1802 strebte er danach ein in der Nähe liegendes Klemiškės (Klemischken) zu mieten und hier dem Geist der Herrnhuter nach ein Erziehungsinstitut für Mädchen zu gründen. Dies waren jedoch nur schöne Ideen, weil 1833 im Alter von 79 Jahren gestorbener W.A. Rhenius kein Heim gebaut hatte, sondern 3875 Taler Kapital des Instituts hinterließ. Unter Verwaltung der Regierung wurde in acht Jahren diese Kapital verfünffacht und reichte bis zu 16.175 Taler. Nach dem die Regierung mit der Auswahl des Standorts für Gebäude und mit der Erstellung von Zeichnungen fertig war, wurde am 1844 die Bauarbeiten begonnen. Bald wurde die Schlucht, die das Heim von dem Gutgarten getrennt hatte, mit Erde zugeschüttet. Information über den Ort des Heimgebäudes auf dem Gutgelände sind zweispältig: in einer Quelle wird behauptet, dass mit dem Testamen dem Heim das Herrenhaus vererbt wurde, in anderen, ist das Bau des Heimes als einer gesonderten Baute erwähnt. 1846 wurde Satzung des Instituts zusammengestellt, als Kurator wurde Gouverneur des Bezirks Klaipėda ernannt. Das Heim wurde am 25. März 1847 eröffnet, hier wurden 8 Waise und verlassene Kinder untergebracht. Das Institut wurde „Von Goes-Bachmann – Stiftung“ genannt. Zum Leiter des Instituts wurde Lehrer Reinhold Grede aus Bischopf ernannt, seit 1867 – Fischer.

Quellen erwähnen, dass im Jahr 1879, nach dem es festgestellt wurde, dass sich das Gebäude vom Institut im Notzustand befindet – es wurden völlig verfaulten Holzdachkonstruktion und andere Mängel entdeckt – wurde beschlossen, ein neues Gebäude zu bauen. 1879-1881 wurde ein neues Institutsgebäud, das 55.085 Marken kostete, gebaut. Während dem Bau waren die Schüler des Instituts in Gropiškiai (Gropischken) untergebracht. Die Eröffnung fand am 1.Oktober 1881 statt, zu Inspektor des Heimes wurde Benno Gerssz, Philologe aus Königsberg, seit dem Jahr 1905 – Lehrer aus Triuseliai (Truscellen) Zander. 1862 waren im Heim 12, 1879 – 15 und im 20 Jh. mehr als 20 Alumne. Im 20.Jh. hieß das Heim „v.Goes – Bachmann Erziehung (Bildung) – Institut“. Hier gab es auch Volksschule. Das Heim, das bis zu 30-er Jahren des 20 Jh. funktionierte, wurde aus Pachtgeld des ihm gehörenden Bachmannguts erhalten.

Nach dem Bau des Heims wurde zwischen dem Gut und dem Heim ein großes Garten gepflanzt, die Gemüsegärten angelegt.

Nachdem Klaipėda Bezirk (Memelland) zu Litauen angeschlossen wurde, hatte Lehrkraft und Studenten der neu gegründeten Musikschule (heute Stasys- Šimkus- Konservatorium) nirgendwo zu leben, darum wurde im Gebäude des Erziehungsinstituts für sie ein Wohnheim eingerichtet. Hierher kamen auch Stasys Šimkus, Schriftsteller Pranas Mašiotas, Maler Justin Vienožinskis. Hier, in Paupiai (Paupis), fanden in der Zwischenkriegszeit Sommerlager und Kurse für Musiker. Es ist erwähnt, dass hier auch Vydūnas (Wilhelm Storost) zu Besuch kam.

„Als 1924 Klaipėda S. Šimkus zu Direktor des Klaipeda er Konservatoriums wurde, gelang es ihm unentgeltlichen Schulunterricht, Wohnheim und Ernährung für 72 Schüler (den Kindern der armen Bauern und die Arbeiter) zu erhalten und Orchesterabteilung (Kapelle) zu gründen. In Paupiai (Paupis) Gut wurde 1924-1930 von dieser Bildungseinrichtung ein Internat gegründet. Die Jugendlichen, die hier wohnten, wurden zu den ersten Musikern des litauischen Symphonieorchesters. Sie sind jeden Morgen zu Fuß in die Palangos Str. zum Unterricht marschiert.“

1950 befand sich in diesem Gebäude eine landwirtschaftliche Fachschule (Studentenwohnheim und Klassenräume), später – die Wohnräume. Hier lebte und studierte Schriftsteller, Unterzeichner der Urkunde der Unabhängigkeit von Litauen, Kazys Saja.

Derzeit gib es hier die Wohnungen mit überlebenden gewölbten Kellern und Brunnen im Inneren.

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