Johannes-Hügel

Koordinaten: 55.709780 21.139726

Objektadresse: Turgaus Strase 37, Klaipeda, Litauen

Gemeinde: Klaipėda

Der Verteidigungsdamm, der an die Zeiten der Stadt-Festung Klaipėda (Memel) erinnert, wird als Johannes-Hügel genannt, ragte in letzten Jahrzehnten des 17.Jahrhunderts empor, als die Stadt mit den Befestigungen des holländischen Typs umgeben wurde.

Die historischen Quellen zeugen davon, dass die Stadt in den Jahren 1627-1629 unter der Leitung des Ingenieurs Ch. Rose mit Befestigungen des holländischen Typs umgeben wurde. Es wurden die 3,5 Meter hohen Dämme und Bastionen aufgeschüttet, um die herum die Gräben ausgegraben wurden. Nach ihrer Größe wurden die Befestigungen der Stadt zur Kategorie der größten königlichen Festungen zugeordnet. Die Arbeiten wurden erst Ende des 17.Jahrhunderts – Anfang des 18.Jahrhunderts abgeschlossen. Später wurden die Dämme noch in der Mitte des 18.Jahrhunderts rekonstruiert. Das damalige System der Befestigungen von Klaipėda (Memel) war kompliziert. Da die Stadt von der östlichen und der südlichen Seite mit Bastionenbefestigungen umgeben wurde und vom Norden durch den Fluss Naujoji Danė geschützt wurde, konnte man in die Stadt nur durch die sogenannten Brückentor, Steintor und Mühlentor gelangen. Die letzteren zwei wurden unter dem Erddamm eingerichtet.

Im 17.-18. Jahrhundert erlitt die Stadt die Besetzungen der schwedischen und russischen Armeen. Diese Bastionenbefestigungen erinnern an den Namen des berühmten russischen Feldherren Alexander Suworow, der den Dienst des Kommandanten ging, als die russische Armee die Stadt Klaipėda (Memel) während des Siebenjährigen Kriegs besetzt hielt.

In der zweiten Hälfte des 18.Jahrhunderts verloren die Befestigungen der Stadt ihre Bedeutung, die Tore wurden für die Ziegel abgebaut, die Dämme wurden gemietet, die Gräben wurden mit Erde zugeschüttet, deshalb sind nur kleine Fragmente des komplizierten Befestigungssystems im 20.Jahrhundert erhalten geblieben.

Am deutlichsten eröffnet sich das Bild der Befestigungen von den erhalten gebliebenen Bastionen, die sich am Ende der Turgaus Straße befinden (heute wird das Territorium als Johannes-Hügel genannt), die in historischen Plänen mit den Namen Geldern und Purmark genannt wurden. Vor ihnen sieht man das Wasser des Schutzgrabens und das einzige erhalten gebliebene Ravelin. 1994-1997 wurden die Reste der Schutzbefestigungen restauriert (Autor des Entwurfes V.Šliogeris).

Man vermutet, dass dieser Ort den Namen nach der hier ehemals gestandenen und in der Nachkriegszeit vernichteten evangelischen lutherischen St.Johannes-Kirche (gebaut 1706), die ein der deutlichsten Architekturakzenten in Klaipėda in der Vorkriegszeit war, bekommen hat.
Auf dem Johannes-Hügel findet jährlich das Johannesfest statt, das die Stadtbewohner und Gäste anzieht. Im Frühling wird hier die Fastnacht gefeiert: es wird die Volksmusik gespielt, litauische Volkstänze werden getanzt, im Sommer während des Meeresfestes finden hier verschiedene Veranstaltungen, Konzerte, Diskotheken statt.

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