Die Zeichen der Geschichte und des Kulturerbes in der Stadt Tauragė

Die Zeichen der Geschichte und des Kulturerbes in der Stadt Tauragė

Tauragė wurde erstmals in schriftlichen Quellen im Jahr 1507 erwähnt. Die geographische Lage der Grenzstadt bot in verschiedenen Zeiträumen auch Vorteile, vor allem bei der Entwicklung des Handels, aber auch litten die Stadt und ihre Umgebung während der Kriege stärker als andere Ortschaften in Litauen. Um die ehrenvolle historische Vergangenheit von Taurage und die bis heute gebliebenen Kulturobjekte zu zeigen, wurde die Route „Die Zeichen der Geschichte und des Kulturerbes in der Stadt Tauragė“ vorbereitet. Sie werden 10 Objekte zu Fuß besuchen.
Bekanntschaft mit den historischen Gebäuden beginnen Sie am Anfang der Tilžė Straße, wo heute noch ein wichtiges Objekt der Stadtentwicklung – die im Jahr 1922 errichtete Motormühle von Hiršas Gitkinas, die am Fluss Jūra gebaut wurde, steht. Derzeit ist in diesem Gebäude ein privates Unternehmen ansässig, deshalb kann das Innere des Gebäudes nur in Absprache mit den Eigentümern besichtigt werden. Nachdem Sie die Brücke über den Fluss Jūra überquert haben, gehen Sie durch die Darius ir Girėnas Straße in die Innenstadt. Dort können Sie sich ein Komplex von Postamtsgebäuden, das in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts errichtet wurde, ansehen. Die Gedenktafel auf der Fassade des Hauptpostamtgebäudes bezeugt, dass hier am 10. Oktober 1843 der berühmte französische Schriftsteller Honoré de Balzac halt machte. In der nahen gelegenen Respublika Straße, auf dem Gebäude der Birutė Baltrušaitytė-öffentlichen Bibliothek von Tauragė, sehen Sie eine Informationstafel, die die Besucher daran erinnert: „Im Jahr 1988 wurde in diesem Gebäude gegründet und funktionierte die Initiativengruppe von Tauragė der Auferstehungsbewegung Litauens“. Gehen Sie zurück zur Darius ir Girėnas Straße, wo das wichtigste Wahrzeichen der Stadt Tauragė steht – ein Gebäudekomplex, welcher als Burg bezeichnet wird. Obwohl die Gebäude defensive Merkmale haben, war die Burg nie für Verteidigungszwecke bestimmt. Der Gebäudekomplex wurde im 19. Jahrhundert abschnittsweise gebaut und war für das Zollamt bestimmt.
Die Bekanntschaft mit den Denkmälern der Architektur setzen wir mit einem weiteren architektonischen Denkmal, der sich neben dem Schloss, an der Kreuzung der Straßen Darius ir Girėnas und Vytautas steht: einem repräsentativen Gebäude – dem Bankpalast, der im Jahr 1935 erbaut wurde, fort. Am Ende der Bažnyčių Strasse, die durch das Zentrum der Stadt führt, befindet sich die Martynas Mažvydas-Kirche, die der größten evangelisch-lutherischen Gemeinde in Litauen – die Gemeinde von Tauragė – gehört. Bei der Besichtigung dieses Kultgebäudes halten Sie Ihren Schritt an der Fassade der Kirche an, deren Bilderblenden mit Kupferskulpturen von Martin Luther und Martynas Mažvydas verziert sind. Gehen Sie am Park vorbei, der nach Bischof Jonas Viktoras Kalvanas benannt ist, und biegen Sie in die Prezidentas Straße ein. Dort finden Sie ein besonderes historisches Denkmal – das Haus des Leidens der Verbannten und der politischen Gefangenen. Hier befindet sich eine einzigartige Ausstellung des ethnographischen Museums von Tauragė. In der Sowjetzeit befand sich in diesem Gebäude der Sitz der Staatssicherheit (NKWD, MGB) des Bezirks Tauragė. Das Gebäude heißt Schubertine (nach dem Namen des ehemaligen deutschsprachigen Eigentümers des Hauses). Im Hof besuchen Sie das Denkmal „Für die Freiheitskämpfer Litauens“, dass an die Märtyrer der Nachkriegszeit erinnert.
Gehen Sie die Prezidentas Straße entlang bis zum Bažnyčių Platz. Neben dem Platz, auf dem hohen Abhang des Flusses Jūra, steht die römisch-katholische Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit. Die Geschichte des Gebäudes ist auf der Tafel am Seiteneingang geschrieben. Achten Sie auf die Denkmäler, die sich auf dem Kirchenhof befinden. Schauen Sie sich auch die in der Nähe der Kirche verbliebene Verteidigungsstruktur der Molotov-Linie – einen Bunker (lit. dotas) an.
Das Letzte und am weitesten vom Stadtzentrum entfernt liegende Objekt der Route ist der im Jahr 1927 erbaute schicke Bahnhofpalast von Tauragė. Leider erinnern der Bahnhof und seine Bahnsteige an die schmerzhaften Seiten der Geschichte der Region Tauragė. Die Worte auf der Gedenktafel an der Wand des Bahnhofsgebäudes erinnern daran: „Am 14. Juni 1941 und in den Jahren 1945–1953 wurden zahlreiche Litauer von diesem Bahnhof in die Tiefen der Sowjetunion verbannt“.
Auf dieser Route legen Sie ca. 3,8 km zu Fuß zurück. Die Route nimmt ca. 2 Stunden in Anspruch.

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