Palast der Bank

Koordinaten: 55.253315 22.286424

Objektadresse: Dariaus und Girėno Straße 7/81, Taurage, Litauen

Gemeinde: Bezirk Tauragė

Das Gebäude des Bankpalastes von Tauragė (Tauroggen) ist eines der bekanntesten Beispiele der Architektur der Zwischenkriegszeit, die in kleinen Städten überlebt haben.
Im Jahr 1922 wurde das Gesetz der litauischen Bank verabschiedetet. Die litauische Bank, der ihre Niederlassungen im ganzen Land gründete, fehlte es an Gebäuden, deshalb wurde im Jahr 1934 ein Wettbewerb für das Projekt der Bank von Tauragė ausgeschrieben. Den Wettbewerb haben die berühmten Architekten Mykolas Songaila (1874–1941) und Arnas Funkas (1898–1957) gewonnen.
Die Architekten entwarfen ein repräsentatives Gebäude im Zentrum der Stadt an der Kreuzung Allee Dariaus und Girėno und der Straße Vytauto, das nicht nur die Stadt schmückte, sondern auch von den Reisenden des internationalen Weges gesehen wurde.
Im Jahr 1935 wurde der Bau des imposanten, soliden und schicken Gebäudes, das neoklassizistische Merkmale aufweist, begonnen. Bau- und Installationsarbeiten der Bank kosteten 400.000 Litas. Der Auftragnehmer aus Kaunas leitete die Arbeiten, an denen 15 bis 20 Arbeiter beteiligt waren. Die Bauarbeiten wurden mit primitiven Bautechniken durchgeführt. Es dominierten handwerkliche Methoden und Handarbeit. Zu dieser Zeit gab der Leiter der Bauaufsichtsbeamten in seinem Bericht an den Minister für innere Angelegenheiten an: „Der Palast stimmt durch Kostspieligkeit und Pracht des Baus mit dem gesamten Blick auf die Stadt Tauragė nicht überein. Die Öffentlichkeit ist, aufgrund des teuren und imposanten Baus, klar negativ darauf eingestellt.
Die Bauern werden sich schämen, den weißen, mit Marmorimitation verzierten Palast zu betreten. Es wurde betont, dass diese Bank von Tauragė wahrscheinlich reicher verziert wird, als alle anderen Provinzbanken. So ein Glamour stimmt insbesondere den Geist dieser Zeit nicht überein“.
Aber das Bankgebäude ist doch entstanden und hat sich gut in den Hintergrund der neuen urbanen Architektur integriert. Der Eingang in das Gebäude, als in eine antike Tempel, führt durch monumentale Tore mit Säulen. Ein Metallgitterzaun wird mit Ornamenten der volkstümlichen Motive verziert. Die Fassade des Gebäudes ist mit Glimmer beschichtet, der in dem Sonnenschein funkelt, und hebt die Pracht und das Reichtum des Gebäudes hervor. Damit die Fassade ihr Funkeln nicht verliert, wurde sie jährlich mit Seifenwasser gewaschen. Im halbkreisförmigen Gehäuse war ein Saal für Transaktionen vorhanden, welcher in der ersten Etage von der Seite des Hofes mit einer Terrasse mit Kolonnade umgeben war.
Während des 2. Weltkrieges wurde das Gebäude leicht beschädigt. In dem nach dem Krieg renovierten Gebäude wurde im Jahr 1957 das Hotel-Restaurant „Tauras“ ansässig. Das Restaurant war in Litauen berühmt, weil in seiner Halle die „Hörner des Auerochsen“ hingen (tatsächlich waren es die Hörner des afrikanischen Büffels), über deren Herkunft verschiedene Geschichten erzählt wurden. Die berühmten „Hörner des Auerochsen“ werden derzeit im Museum der Region Taurage aufbewahrt.
Im Jahr 1977 wurde das Gebäude an die Bank zurückgegeben. Im laufe der Zeit haben die Namen und die Großaktionäre gewechselt, aber die Bank funktioniert in diesem Gebäude auch heute.

 Vorbereitet im Jahr 2018

Verwandte Routen

No Images

Loading Maps