Die Martynas Mažvydas evangelisch lutherische kirche in Tauragė

Koordinaten: 55.252365 22.290847

Objektadresse: Strasse 56, Taurage, Litauen

Gemeinde: Bezirk Tauragė

Tauragė war und ist ein traditionelles litauisches evangelisch-lutherisches Zentrum. Im Zentrum der Stadt, im Park von Jonas Kalvanas, steht die Martynas Mažvydas – evangelisch-lutherische Kirche von Tauragė. Die Kirche wurde in den Jahren 1840 bis 1843 gebaut (nachdem die Holzkirche, die am Ufer des Flusses Jūra stand, im Jahr 1836 während des großen Brandes von Tauragė abgebrannt war). Die Kirche wurde nach dem Entwurf des Architekten Karolis Gregotovičius gebaut. Es ist ein aus Steinen gemauertes Gebäude, niedrig, rechteckig, mit starrer Struktur und zurückhaltenden Formen. Das Gebäude hat einen Turm mit einem viereckigen Turm.
Das Kirchengebäude wurde aus gebrochenen Feldsteinen gebaut. Seine Architektur besitzt die Züge von Romantik, Klassizismus, Volksarchitektur und Merkmalen der italienischen Renaissance. Der während dem 1. Weltkrieg abgerissener Kirchturm wurde im Jahr 1938 wieder aufgebaut.
Das Innere ist, wie auch die Fassaden, lakonisch und zurückhaltend. Im Inneren ist die Kirche asketisches weiß, hier steht ein exklusiver Steinaltar, ein Taufbecken und eine kleine Kanzel. Im Altarbereich der Kirche hängt das Gemälde „Das letzte Abendmahl“ (eine Kopie von Leonardo da Vinci), das im Jahr 1946 von Kugeln der sowjetischen Soldaten bezeichnet wurde. Über dem Bild hängt Kruzifix.
Im Jahr 1947 wurde der Kirche der Name von Martynas Mažvydas 400-Jahr-Jubiläum nach Anlass des ersten litauischen Buches „Katechismus“ gegeben. Seit 1987 schmücken die Gebäudefassade zwei Kupferskulpturen: die, von dem Autor des ersten litauischen Buches Martynas Mažvydas und die des Reformators Martin Luther. Die Skulpturen, die der Volkskünstler von Tauragė Antanas Bagdonas (1928–2015) gestaltet hat, stehen in den Nischen des Gebäudes. Das Gebetshaus verbindet etwa 1.700 gläubige Familien.
Die evangelisch-lutherische Kirche erinnert an viele gerühmte Geistlichen. Von 1872 bis 1882 arbeitete in Tauragė der Priester Jonas Pipiras – ein aktiver Kämpfer für die Rechte der litauischen Sprache und der Autor vieler Texte religiösen Inhalts. Von 1883 bis 1892 arbeitete hier der Priester Martynas Keturakaitis, der für die Rechte des litauischen Buches kämpfte und litauische Auflagen aus Kleinlitauen transportierte. Von 1911 bis 1942 arbeitete hier der Priester und der Gelehrte August Vymer (August Wiemer). Eine deutliche Spur im Leben Litauens und der evangelisch-lutherischen Kirche von Taurage wurde vom Bischof Jonas Viktoras Kalvanas (Senior) hinterlassen. Jonas Viktoras Kalvanas, sein Sohn, arbeitet auch als Bischof in Tauragė.

Vorbereitet im Jahr 2018

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