Das Haus von Adomas Brakas

Koordinaten: 55.717270 21.127999

Objektadresse: Herkaus Manto Str. 27, Klaipeda, Litauen

Gemeinde: Klaipėda

1911–1944 wohnte Adomas Brakas (1886–1952), der Maler, Architekt, Pädagoge Kleinlitauens, im Gebäude, das sich in der Herkaus Manto Str. 27 (ehem. Libauer Str. 5) befand. Das Haus wurde in der zweiten Hälfte des 19.Jh. gebaut, 1930 rekonstruiert und hier wurde das Kinotheater Capitol eingerichtet. In der Sowjetzeit befand sich hier das Kinotheater Švyturys. Der Familie von Adomas Brakas gehörte auch das danebenstehende mit Nr.5 bezeichnete Gebäude, in dem sich eine Zeit lang auch die Möbelfabrik von Adomas Brakas befand. Dieses Gebäude wurde nicht erhalten.
Adomas Brakas war der Maler, Publizist, Pädagoge, Kulturfunktionär Kleinlitauens. Er lernte im Gymnasium von Tilsit, studierte in der Kunstakademie in Paris. Seit 1914 wohnte er in Klaipėda. Die Bildung seiner Ansichten wurde durch die Ideen von Vydūnas beeinflusst. Während des Ersten Weltkrieges wurde er mobilisiert und diente als Feldscher. Als das Memelland von den Franzosen verwaltet wurde (1920–1923), war Adomas Brakas der Vorsitzende des Verbandes der Kleinlitauer in Preussen. Er nahm 1922 an der Pariser Botschafterkonferenz teil. Während der Ereignisse des Januars 1923 in Klaipėda organisierte er das Rettungskomitee. Er leitete den Verband der Jugendvereine Santara, mit anderen gründete den Verein der Sänger Aida.  A. Brakas war einer der Gründer des Kultur-und Bildungsvereins Aukuras, der 1922–1939 in Klaipėda wirkte und sich mit den Angelegenheiten des Konservatoriums, der Oper, des Sinfonieorchesters befasste. 1920–1939 arbeitete als Lehrer des Zeichnens am Vytauto Didžiojo Gymnasium in Klaipėda. A.Brakas schuf als Maler die Arbeiten der Malerei und Grafik, Illustrationen der Bücher und Zeitschriften, der Umschläge. A. Brakas wird als einer der ersten Illustratoren der litauischen Presse im 20.Jh. gehalten. Nach seinem Entwurf wurden die Gebäude der Litauischen Bank und des Progymnasiums von Kristijonas Donelaitis in Pogegen gebaut, seine Ideen wurden beim Bau des Vytauto  Didžiojo Gymnasiums angewandt. Nach dem Projekt von A. Brakas wurde im damaligen städtischen Friedhof 1925 das Denkmal „Für die Freiheit den Gefallenen. 1923” gebaut. Nach der Annexion des Memellands wurde er 1939 von den Nazis eingesperrt. 1941 wurde A. Brakas mit dem Sohn Tautvydas von den Sowjets des NKWD verhaftet und im Konzentrationslager in Bijsk eingesperrt. Erblindet und ohne Gesundheit starb er dort im Jahr 1952.
Das Haus von Adomas Brakas in Klaipėda wurde zum Kulturort und Treffort der Kleinlitauer geworden. Hier versammelte sich die Jugend, der Verein der Sänger Aida, der Kultur- und Bildungsverein Aukuras. Manchmal kam auch Vydūnas aus Tilsit an, der oft selbst den Chor dirigierte. 1921–1938 besuchte das Haus oft die Schriftstellerin Memellands Ieva Simonaitytė, die ihre Verse vorlas.  
Das Gebäude ist erhalten geblieben. Im Erdgeschoß des Gebäudes befindet sich heute die Bäckerei Prezo (2017).

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