Haus von Pranas Genys

Koordinaten: 55.914283 21.848143

Objektadresse: Dariaus und Gireno Strasse 23, Plunge, Litauen

Gemeinde: Bezirk Plungė

Dieses Haus wurde von Pranas Genys – Dichter, Publizist, Museummitarbeiter, Fotograf, Gründer und Bauingenieur des Museums „Alka“ (in Telšiai, 1932), erster Direktor dieses Museums – gebaut und hier 1945-1951 bewohnt. In Plungė wurde am 1. März 1992 an dem Haus, in dem P. Genys gewohnt hatte, die Gedenktafel enthüllt.

Pranas Genys wurde 1902 in der Familie der Adligen geboren. Beim Lernen im Gymnasium von Telšiai begann er mit dem Schreiben der Gedichte, war ein aktiver Schüler. Nach dem Abschluß des Gymnasiums von Telšiai arbeitete er zwei Jahre lang als Lehrer in Mažeikiai und Ukmergė, bezog die Fakultät für humanitäre Wissenschaften an der Universität Kaunas, aber er hat sie nicht abgeschlossen, weil er schwer krank wurde – er konnte die Beine nicht verwalten (fortschreitende Lähmung der Beine). Aber er brach nicht zusammen. Er schaffte sich den zweirädigen Wagen, der vom Pferd gezogen wurde, und jeden Tag fuhr mit ihm, begegnete seinen Freunden, vollzog kulturelle, gesellschaftliche Tätigkeit, schuf Gedichte, gab die Sammlung der Poesie „Džiugo varpai“ heraus, las die Lesungen vor, schrieb für die Presse, redigierte die in Telšiai herausgegebene Zeitschrift „Šatrija“. Er stand in der Zusammenarbeit mit den Theaterschaffenden von Telšiai und schrieb ihnen einige Szenenwerke. Er organisierte literarische Abende. Er hat das Museum in Telšiai eingerichtet. Für dieses Museum suchte er selbst nach den Exponaten und brachte sie mit seinem Pferdchen hierher, organisierte den Bau des Gebäudes des Museums. In den Kriegsjahren rettete er die in die Gefahr geratenen Juden von Telšiai; er versteckte die Werte des Museums von den Entführern.

Nach dem Krieg, im Jahre 1945 wurde P. Genys des Amtes des Direktors des Museums enthoben und er musste innerhalb von 48 Stunden Telšiai verlassen. Er kam dann nach Plungė. Hier baute er sich dieses Häuschen am Ufer von Babrungas, träumte hier irgendwann ein Museum einzurichten. Wohnend in Plungė schrieb er weiter die Poesie, aber er zeigte sein Schaffen schon niemandem, weil er ständig verfolgt wurde. Die sowjetischen Beamten boten ihm an, die Gedichte mit kommunistischen Ideen zu schreiben, aber P. Genys war damit nicht einverstanden und hat sein Vaterland niemals verraten. 1951 wurde P. Genys verhaftet und in das Konzentrationslager von Macikai bei Šilutė ausgeführt. Er wurde wegen der Angehörigkeit der Partei der Nationalisten und der Organisation des Eisernen Wolfes, antisowjetischen Schaffens und Tätigkeit angeklagt. P. Genys wurde für 25 Jahren im Gefängnis verurteilt, ihm wurden die bürgerlichen Rechte weggenommen, das Vermögen beschlagnahmt. Er wohnte im Konzentrationslager nur bis zum Jahr 1952 und wurde im allgemeinen Friedhof der Opfer des Lagers von Macikai beerdigt.

Quelle: Pranas Genys / Laima Valatkienė // Muziejininkystės biuletenis. – 2002, Nr. 1. – S. 42-44.

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