Rathausplatz

Als man im 17.Jahrhundert mit dem Bau der Stadt Karlstadt (Kretinga) angefangen hatte, wurde im südlichen Teil des Rathausplatzes der Marktplatz mit den Häusern des Magistrats – Rathaus – geplant und eingerichtet. Auf dem Platz der Stadt wurden die Beschlüße des Magistrats öffentlich vorgelesen, die neueste Information wurde vom Boten vorgelegt, die Strafen für die Straftaten wurden veröffentlicht und vollzogen.

Anfang des 17.Jahrhunderts mußte jeder Stadtbewohner einen bestimmten Teil der Strasse oder des Marktplatzes zu pflastern.

Im 17–18 Jahrhundert begann man auf den Grundstücken neben dem Platz die Wohnhäuser aus Holz zu bauen, 1790 wurden schon neben dem Platz die Mauerhäuser gebaut.

Im 19.Jahrhundert schrieb der polnische Historiker M. Galinskis, daß Kretinga eine schöne Mauerstadt ist, auf derem Platz die ortodoxe Kirche, Feuerwehrhaus stehen, die Laternen an den Säulen hängen.

Ende des 19.Jahrhunderts wurde neben dem Stadtplatz das Gebetshaus der Evangeliker Lutheraner – die Kirche gebaut.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde mit dem Wiederaufbau der Stadt erst im dritten Jahrzehnt angefangen: die Häuser am Platz wurden nach dem alten Plan wieder aufgebaut – die Seitenfassaden auf den Platz gedreht. Die Forderung, daß die Häuser schön wären, wurde erhalten – die Mauerhäuser wurden verputzt, die Holzhäuser mit den gehobelten Brettern beschlagen und mit Ölfarbstoff angestrichen, und die Spandächer mit schwedischem rotem Farbstoff angestrichen.
Die Pflege des Platzes begann erst damals, als sich schon das Jahrzehnt der Unabhängigkeit Litauens näherte. Im Zentrum wurde die Grünanlage eingerichtet, der als Gartenchen genannt wurde. Im Zentrum des Platzes wurden die Blumenbeete gestellt und das Denkmal der Freiheit Litauens gebaut, das 1931 enthüllt wurde. In damaliger Zeit wurde der Platz zum Öffentlichen Platz umbenannt.

Rund um den Öffentlichen konzentrierten sich die Hauptanstälte des Bezirks, des Amtsbezirks und der Verwaltung der Stadt, auch die Geschäfte, Banken, Apotheken, wohnten einflußreiche und die reichsten Einwohner von Kretinga.

Während des Kriegs wurde der Platz zum Friedhof der deutschen Soldaten. Im sechsten Jahrzehnt des 20.Jahrhunderts wurde der Friedhof in das Territorium des Gutsparks von Kretinga verlegt. 1949 wurde das Denkmal der Freiheit abgebaut und aus dem Platz wegtransportiert (1990 wieder aufgebaut).

In den 5-6 Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts wurde das territorium des Platzes von den Ruinen gereinigt, der neue Stadtplatz wurde gebildet. Der nördliche Teil des Platzes, der 1941 niedergebrannt hat, wurde nicht wieder aufgebaut, hier wurde die Grünanlage eingerichtet. Der neue 4 ha große Platz wurde entworfen, der am Anfang als Sowjetplatz genannt wurde, und ab 1990 – Rathausplatz.

Zum 750.Jubiläumsfest der Stadt Kretinga bekam der Rathausplatz die Rekonstruktion. Auf dem Platz finden heute über 200 Autos Platz. Neben der Grünanlage wurden die Fußwege verbreitet, der dreieckige Platz eingerichtet, auf dem das Denkmal zum Andenken an den Stifter der Stadt Jan Karol Chodkiewicz gebaut wurde.

Der Rathausplatz von Kretinga ist das urbanistische Denkmal des 17.Jahrhunderts.

Quelle: Kretingos enciklopedija